Das hohe Gut der Ehe und Familie

■ „So machte Jesus zu Kana in Galiläa den Anfang mit Seinen Wundern. Er offenbarte dadurch Seine Herrlichkeit, und Seine Jünger glaubten an Ihn.“ (Joh 2,11.) In diesem Zusammenhang ist es berechtigt zu fragen, warum denn Jesus Sein erstes Wunder, die Verwandlung des Wassers zu Wein (vgl. Joh 2,1-11) ausgerechnet auf einer Hochzeit gewirkt hatte. Man würde es wohl eher verstehen, wenn Er den Anfang mit dem Offenbaren Seiner Herrlichkeit etwa durch die Heilung eines Menschen gemacht hätte, der wegen eines bedeutsamen körperlichen Gebrechens wirklich leiden musste, wie z.B. eines Lahmen, Tauben, Stummen, Aussätzigen.
Wohl als noch logischer würde man es auffassen, wenn Jesus den feierlichen Beginn etwa mit der Befreiung der „zwei Besessenen“ von „bösen Geistern“ (vgl. Mt 8,28-34) gemacht hätte oder auch mit der Brotvermehrung an eine zahlreiche Volksmenge (vgl. Mt 14,14-21; 15,29-39), die ja in den Volksmassen großes Aufsehen erregt hatte. Alles das ist ja später wirklich passiert. Aber dennoch machte Er „den Anfang mit Seinen Wundern“, indem Er lediglich auf einer zivilen Feier einer menschlichen Hochzeit auftrat, die als solche vordergründig nur das private Glück zweier Menschen bezweckt.
Zudem hat Jesus dabei auch noch lediglich Wasser in Wein umgewandelt. Was soll darin bitte Geistiges und Heilsrelevantes sein? Wobei Ihm heute nicht wenige vorwerfen würden, Er hätte dadurch nur zu einem höheren Alkoholkonsum der Hochzeitsgäste beigetragen, was nicht unbedingt „sehr klug“ sei. Warum also diese Entscheidung Christi?
Nun, im Neuen Testament erscheint die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau als ein Bild für die geheimnisvolle Vereinigung Gottes mit dem Menschen. Der hl. Apostel Paulus betrachtet die gegenseitige eheliche Beziehung der Eheleute untereinander ausdrücklich als ein Abbild des Urbildes: der heilsrelevant-erlösenden Beziehung zwischen Christus und Seiner Kirche. Unmittelbar nachdem er das Zitat aus dem Buch Genesis bringt, wonach der Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen werde, und beide zu einem Fleisch würden (vgl. Gen 2,24), zieht er eine Art Resümee: „Darin liegt ein großes Geheimnis: Ich meine damit Christus und die Kirche“. (Eph 5,21-33.)
Ebenso zieht Jesus bei den Gleichnissen selbst eine Hochzeit heran, um an ihrem Beispiel zu erläutern, wie es sich „mit dem Himmelreich“ verhalte (vgl. Mt 22,2-14). Dabei werden von Ihm tiefe und dramatische Worte gesprochen.
Besonders aber wertet Jesus die Ehe auf und erhebt sie zur fundamentalen Grund- und Keimzelle der menschlichen Gesellschaft und somit automatisch auch der Kirche, indem Er unter ausdrücklichem Verweis und Bezug auf die Schöpfungsordnung Gottes die Unauflöslichkeit der Ehe betont und unterstreicht. Denn nach demselben Zitat aus dem Buch Genesis (siehe oben) fügt Jesus abschließend geradezu feierlich hinzu: „Was nun Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen“ (Mt 19,3-9).
Somit spiegelt sich in der Ehe der unauflösliche Bund Gottes mit Seiner Kirche wider. Auch wegen dieser hohen Würde der Ehe wird ersichtlich, dass sie im Neuen Bund ein hl. Sakrament ist und keinerlei menschlichen Spielchen unterworfen werden darf! Es steht also nach diesem christlich-katholischen Weltbild außerhalb einer jeglicher menschlichen Vollmacht, eine zuvor gültig geschlossene Ehe aufzulösen.
Somit wollte Jesus mit Seiner Wahl, das erste Wunder ausgerechnet auf einer Hochzeit zu wirken, offensichtlich die enorme und fundamentale Bedeutung von Ehe und Familie für die menschliche Gesellschaft hervorheben. Denn von Ehe und Familie bzw. von ihrem Gelingen und den betreffenden Verhältnissen in ihnen hängen sehr viele wichtige Dinge ab, die das Leben der Menschen ziemlich stark positiv wie negativ beeinflussen können. Deswegen kann man die Ehe auch nicht genug wertschätzen.
■ So setzt ja die Ehe voraus bzw. veranlasst die Eheleute dazu, dass bei ihnen solche Werte beheimatet sind und gelebt werden wie gegenseitiges Vertrauen, innere wie äußere Treue, liebende Hingabe, menschlichen Stolz bekämpfendes Einander-Zuhören, Kompromiss- und Opferbereitschaft, Hintanstellung mancher eigenen Vorlieben und Interessen. Sollte bei den Braut- und Eheleuten keine hinreichende Bereitschaft vorliegen, ernsthaft darauf einzugehen, wird die Ehe in starkes Stottern kommen bzw. letztendlich auch zerfallen. Man erkundige sich dabei etwa bei Ehepaaren mit langjähriger Eheerfahrung.
Sich solche wertvollen menschlichen Qualitäten aneignend tragen die Eheleute diese auch in die Gesellschaft hinaus, in der Begegnung mit anderen Menschen. Je mehr es also in der Gesellschaft solche guten Ehen mit gesunden Verhältnissen gibt, desto mehr profitiert logischerweise auch der gesamte Volkskörper davon.
Insbesondere und primär wirkt sich eine gute Beziehung zwischen den Eheleuten höchst positiv auf die in diesen Familien aufwachsenden Kinder aus! Denn sie erfahren dann nicht nur die für ihre normale geistig-psychische Entwicklung essentiell notwendige selbstlose elterliche Liebe, Fürsorge, Achtung und Hingabe, sondern wachsen auch im Geiste einer gesunden Selbstdisziplin, der Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse anderer, des erforderlichen Gehorsams, des Respekts den Älteren, Erwachsenen und sonstigen legitimen kirchlichen wie weltlichen Autoritäten gegenüber auf.
Insbesondere sind die Eltern die ersten Katecheten ihrer Kinder! So lernen die Kinder durch die mündliche Unterweisung und das konkrete Lebensbeispiel der eigenen Eltern den lieben Gott und unseren hl. katholischen Glauben kennen. Ebenso erhalten sie vermittelt, was für einen Menschen wichtig und heilig sein soll im Leben bzw. was er unbedingt anstreben und wertschätzen sollte.
Und sollten die Kinder keine hinreichende elterliche Liebe erfahren haben, könnte es für sie psychologisch schwierig werden, in Gott den uns liebenden himmlischen Vater zu erkennen. Man bedenke da die betreffenden tiefen Zusammenhänge!
So wird die junge Generation am besten in der behüteten und vertrauenswürdigen Umgebung ihres Elternhauses auch auf zahlreichen Prüfungen vorbereitet, die sie im Lauf ihres weiteren Lebens sicher wird erleben müssen.
Bezeichnenderweise merkt man beim Begleiten von Kindern und Jugendlichen (als Pädagoge, Lehrer oder Priester) oft, wer von der Tendenz her aus stabilen und funktionierenden familiären Verhältnissen stammt und darin eine halbwegs gesunde geistige Grundlage erfährt oder eventuell nicht hinreichend die echte Liebe und erforderliche Unterstützung der Eltern erlebt. Denn solche elementaren erzieherischen Bausteine prägen jeden Menschen von klein auf nachhaltig und substanziell, und zwar völlig unabhängig davon, ob man das heute etwa aus gender-ideologischen und somit realitätsfremd-irrationalen Gründen anerkennen möchte oder nicht. Das Elternhaus ist das erste, elementarste und essentiellste Sozium eines jeden Menschen.
Oder wenn Kinder im Staat und in der Gesellschaft mit Verhältnissen konfrontiert werden, die gegen den gesunden katholischen Glauben und die guten Sitten gerichtet sind und sie somit vom rechten Weg abbringen möchten, dann ist es in der Regel gerade die (Groß)Familie und speziell die Eltern und Großeltern, die den heranwachsenden Kindern einen gesunden Grundstock an Wissen und Werten mitgeben können, um den Versuchungen zum Unglauben oder einem amoralischen Lebensstil zu widerstehen. In der Regel ist es auch das eigene Haus, welches noch das korrigieren kann, was die Jugendlichen in der Schule und in den Nachrichten sowie von schlechten Freunden usw. so alles an Schädlichem aufnehmen.
Manchmal muss man sogar richtig staunen, wenn man hört, liest oder auch persönlich erfahren hat, wie Eltern und Familien es fertiggebracht haben, ihre Kinder sowohl generell zu guten und anständigen Menschen zu erziehen als auch ihnen u.a. auch speziell eine starke Liebe zu Gott, dem Glauben und der Kirche auf den Lebensweg mitzugeben, obwohl sie sogar unter widrigsten Verhältnissen einer Glaubens- und Kirchenverfolgung, verbunden mit viel Unmoral in der Gesellschaft, gelebt haben.
Aber wenn man dann vernimmt, dass die Kinder in diesen Familien sehr geliebt worden sind und gleichzeitig auch im Geist guter Sitten sowie einer gesunden Disziplin und Ordnung erzogen worden sind, wenn dort regelmäßig gebetet worden ist und generell ein gesunder positiver Glaubensgeist vorgeherrscht hat, dann versteht man auch, wie es zum betreffenden Phänomen der Bewahrung von Glauben und Anstand unter widrigsten Umständen kommen kann.
Man spreche mit den Jugendlichen dann auch über solche ernsthafteren Fragen, die bei ihnen später im Prozess des Heranwachsens entstehen sollten. Oder man verweise sie auf Literatur und Personen, die ihnen bei betreffenden Zweifeln hoffentlich behilflich sein könnten. Keinesfalls stemple man aber die jungen Menschen bei ersten solcher Fragen etwa als schlecht und ungläubig ab, denn sonst nimmt man eine höchst schädliche Verweigerungshaltung ein. Man muss ihnen helfen wollen, damit sie (aber auch man selbst!) entsprechende Antworten finden, mit deren Hilfe man sowohl den eigenen Glauben stärken als auch bei anderen viel korrigieren und ausbalancieren kann, was die gottfeindliche Welt an geistigen Wunden erzeugt. Irgendwie sollte das Elternhaus da ebenfalls die erste Ansprechstelle sein!
Leider gehen die Kinder auch Irrwege oder bemühen sich abzustreifen, was sie in der Kindheit mitgeteilt bekommen haben. So ist ein Priester einmal von besorgten Müttern um Rat gefragt bzw. um Zuspruch gebeten worden, deren Kinder zwar getauft worden sind und zur Erstkommunion gegangen sind. Sie haben gebetet, sich um die Gebote Gottes gekümmert und auch das Sakrament der Firmung fromm und willig empfangen.
Aber dann als Teenager steckte sie das moderne Leben mit dem Virus des Zeitgeistes an. Sie wollten nun „frei sein“ und das Leben „richtig genießen“. Nicht dass sie grundsätzlich schlechte Menschen geworden wären, nein-nein. Aber sie haben den Glauben nicht mehr ernst genug genommen oder vielleicht sogar weitestgehend zurückgewiesen. Nicht immer, aber oft genug ging damit auf die eine oder andere Weise auch ein Übertreten des 6. Gebotes Gottes einher. Wie soll man darauf reagieren?
Die Antwort des Priesters bestand dann darin, dass er sagte, die Kinder und Jugendlichen müssen ab einem bestimmten Alter natürlich in die sog. Eigenverantwortung entlassen werden. Der Versuch, sie bis ins höhere Alter an die eigenen Eltern zu binden, wäre komplett verkehrt und dazu auch noch schädlich für ihre Entwicklung. Dadurch ist dann natürlich auch ein erhöhtes Risiko gegeben, dass sie Fehlentscheidungen treffen und Irrwege gehen, zumal mangels Lebenserfahrung und wegen der Tendenz, die Welt in naiver Weise durch eine rosarote Brille zu betrachten.
Aber wer von uns kann eine hundertprozentige Garantie abgeben, dass er demnächst nicht ebenfalls sittlich strauchelt und einen nennenswerten Fehltritt begeht? Zumal heute die Macht der Versuchung auf einen hohen Wirkungsgrad gehoben worden ist. Daher gebe man auch diese Kinder niemals auf, sondern bete für sie inständig und biete ihnen weiterhin die eigene Unterstützung an! Man zeige ihnen keinesfalls etwa die kalte Schulter, sondern leihe ihnen das eigene Ohr und versichere sie der elterlichen Liebe.
Aber irgendwann wird ja die heutige Jugend so oder so mit dem Ernst des Lebens konfrontiert werden und sie werden dann z.B. erkennen müssen, wer sie wirklich ernst nimmt und liebt und wer sie nur zum Zweck der Erreichung eigener Ziele billig benutzt, welche Werte einem wirklich geistigen Durchblick, Orientierung und Halt geben in den verschiedensten „Turbulenzen“ des Lebens und welche „Ideale“ auf menschlicher Eitelkeit und Verlogenheit aufgebaut sind. Hoffentlich erinnern sie sich dann wenigstens, wohin sie zurückkehren können, um die begangenen Fehler und Irrtümer möglichst auszubügeln und deren negativen Folgen kleiner zu halten. Wenn sie allerdings in ihrer Kindheit keine entsprechende gute katholische Erziehung genossen haben sollten, werden sie es noch schwerer haben mit der Umkehr.
Daher ist nichts umsonst und vergebens, was die Eltern und Großeltern den Kindern an gesunden ethischen, wertrelevanten und geistig-religiösen Grundlagen mitgeben. Erinnert sich ja mancher Erwachsene heute vielleicht sogar mit Ehrfurcht an dieses Wort oder jenen Hinweis, welche er früher mal von seinen Eltern oder Großeltern gehört hat und dann deshalb ein Leben lang wie einen wertvollen Schatz in seinem Herzen trägt, weil sie ihn später entweder vor einem großen Fehltritt bewahrt oder wieder auf den rechten Weg zurückgebracht haben. Manchmal hat er dadurch ganz einfach „nur“ eine bestimmte wichtige Wahrheit richtig oder besser verstanden, die ihn nun in die Lage versetzt, z.B. mit etwas mehr Tiefgang auf den heiligen Glauben zu schauen und die eigene Gottesbeziehung zu praktizieren!
Analog hört man bisweilen von Eltern selbst, dass sie im entsprechenden Alter ihrer jetzigen Kinder auf eine genau dieselbe Art und Weise gegen ihre Eltern protestiert und rebelliert haben, wie sie es heute von ihren eigenen Kindern zu hören bekommen, die Eltern würden nämlich ihre Kinder nicht richtig verstehen (können), weil sie eben altmodisch und rückständig seien. Sie, die junge Generation sei aber definitiv fortschrittlicher und klüger als die Älteren. Heute aber selbst in das damalige Alter ihrer Eltern gekommen, stellen sie auch mit gewisser Belustigung fest, dass sie in ihren Gesprächen mit eigenen Kindern in vielen Dingen die Ansichten ihrer Eltern von damals übernommen haben. Sie seien halt schlicht und ergreifend vom und durch das Leben von so mancher „Dummheit“ „geheilt“ worden!
Daher sollten auch heute katholische Eltern und Großeltern aber auch Priester und sonstige Pädagogen niemals das Vertrauen verlieren, ihre Kinder, die sich momentan vielleicht auf manchen Irrwegen befinden, seien quasi hoffnungslose Fälle und könnten nie mehr die berühmte Kurve kriegen, sprich auf den rechten Weg zurückkehren. Nein, manchmal müssen wir Menschen leider selbst den sehr bitteren Geschmack der Sünde kosten, um die sprichwörtliche Handbremse zu ziehen, zur Besinnung zu kommen und mit gebotener Reue die Umkehr einzuleiten. Für einen jungen Menschen oder einen Erwachsenen wird es dann keine so extrem hohe psychologische Barriere darstellen, wieder zur Beichte zu gehen und die hl. Kommunion zu empfangen, als für jemand, der noch nie das religiöse Leben praktiziert hatte.
■ Es ist dann auch nicht zufällig, dass eine der Hauptrichtungen der destruktiven Aktivitäten der Gegner Christi und der Kirche eben in ihrem Angriff auf Ehe und Familie bestand bzw. besteht. Eheliche Unauflöslichkeit? Nein, man lebe heute mit dem und morgen mit jener. Noch moderner sei, einander überhaupt keine Versprechen abzugeben und die betreffenden Partner oft zu wechseln.
Eheliche Treue? Absurd, der Mensch sei ein genussorientiertes Wesen und dürfe sich keinen Spaß versagen. Kinder? Eine Last und Störung. Höchstens eins oder zwei, ab drei sei man asozial. Erziehung? Möglichst auch alle Mütter zur Arbeit schicken bzw. indirekt zwingen, damit der Staat die Kinder in Obhut nehmen und so besser im eigenen Sinn indoktrinieren könne. Jetzt sind sogar sog. „Kinderrechte“ im Gespräch bzw. man setzt sie schon aktiv durch. Dadurch würden die Eltern noch mehr ihrer Erziehungsrechte beraubt und der Staat als eine allesbeherrschende Super-Nanny auftrumpfen.
Ja, traurige und höchst dramatische Entwicklungen. Der Mensch soll immer mehr aller vernünftigen Wurzeln beraubt werden (Familie, Religion, Schule), die ihm geistig-psychologisch Halt geben, um wohl leichter manipulierbar zu werden. Zwar trägt das früher oder später auch zum Ruin dieses Systems selbst bei, weil immer und in jeder noch so unchristlichen und totalitären Gesellschaft bestimmte feste Verhaltensvorstellungen gelten müssen, die – so ist das menschliche Grundprofil, ob man es vernünftigerweise annehmen möchte oder aus ideologischen Gründen nicht – am wirksamsten und nachhaltigsten in der Familie grundgelegt werden! Und was da fehlen sollte, kann später oft nicht hinreichend nachgebessert werden.
Deswegen sollten wir trotz der Ernsthaftigkeit der betreffenden Lage heute nicht in Depression und Verzweiflung ausbrechen. Denn so ist der Mensch geschaffen – heute reden viele so und lassen sich leicht instrumentalisieren. Später aber, wenn sie eigene Kinder bekommen, bricht wenigstens bei dem (größeren oder kleineren) Teil, der durch die Schöpfung mit mehr Verstand und Intelligenz beschenkt worden ist, der gesunde elterliche „Instinkt“ durch und man besinnt sich auf den natürlichen Ruf des Herzens.
Deswegen sollten wir alle versuchen, getreu unsere jeweiligen Pflichten (als Eltern, Großeltern, Priester, Pädagogen) zu erfüllen, damit, inwiefern es nämlich jeweils von uns selbst abhängt, die Ehen funktionieren und in den Familien ein gesunder Geist der selbstlosen Liebe und des gegenseitigen Vertrauens vorherrsche, damit in ihnen Gott mit Seiner Gnade und Seinem Trost wohne, damit die Kinder ein solides „Startkapital“ in Gestalt einer richtigen Werte-Hierarchie erhalten und v.a. auch lernen mögen, sowohl Gott die Ehre zu geben als auch den Menschen mit der Liebe Christi zu begegnen!
■ Vielleicht ist diese zentrale und wesenhafte Bedeutung von Ehe und Familie für das Funktionieren von Gesellschaft, Staat und Kirche der Grund dafür gewesen, weshalb Jesus „den Anfang mit Seinen Wundern“ ausgerechnet auf einer Hochzeit „zu Kana in Galiläa“ gemacht hatte. Beten wir also ausdrücklich in diesen ganzen Anliegen für die Familien, Eltern und Kinder!
Abschließend noch die Erinnerung daran, dass am Ende der Zeiten eine ewige himmlische „Hochzeit“ zwischen Jesus Christus, dem göttlichen Erlöser, und Seinen treuen Jüngern stattfinden wird. Im Zentrum des gesamten Geschehens werden dann die Liebe Christi und unsere abgrundtiefe Ehrfurcht vor Ihm stehen. So sagt der Seher im letzten Buch des Neuen Testamentes, in der Geheimen Offenbarung: „Dann hörte ich, wie eine große Schar gleich dem Rauschen vieler Wasser und gleich dem Rollen starker Donner sang: ‚Alleluja! Der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft übernommen. Lasst uns froh sein und jubeln und Ihm die Ehre geben! Die Hochzeit des Lammes ist gekommen, Seine Braut hält sich bereit. Sie durfte sich in glänzend reines Linnen kleiden.‘ Das Linnen bedeutet die gerechten Werke der Heiligen. Dann sprach er zu mir: ‚Schreibe: Selig, die zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind.‘‘“ (Offb 19,6-9.)
Somit wird dann der große heilsrelevante Bogen geschlossen werden, der bezeichnenderweise mit dem ersten aktiven Wunder Jesu auf der Hochzeit zu Kana gewissermaßen geöffnet wurde und mit der endzeitlichen Erfüllung, die in der entsprechenden Vision des Lieblingsjüngers Jesu vielbedeutend als die „Hochzeit des Lammes“ bezeichnet wird, seinen ewig gültigen Abschluss finden!
In der sog. Zwischenzeit aber können und sollen wir die für uns in diesem irdischen Tal der Tränen erforderliche Stärkung gerade auch am Altar des Herrn erfahren. Denn sie besteht nach der ausdrücklichen Anweisung Jesu in unserem liebenden Mitopfern mit Christus im liturgisch-sakralen Messopfer und im beseligenden Genuss der konsekrierten eucharistischen Gestalten von Brot und Wein.
So kommt Er dann und bleibt in uns mit Seinem Leib und Seiner Seele, mit Seiner Menschheit und Gottheit. Denn Er ist ja „das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das Ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.“ (Joh 6,51.)

P. Eugen Rissling

 

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